2018 - Die Lady vom Shannon
31.08. bis 16.09.
Donnerstag, 06.09.
15 ° C, geschlossene Wolkendecke, leichter Regen, Westwind 24 km/h
Freitag, 31.08.:
      B. steht um halb acht vor der Haustür. Das Tor ist schon seit sieben auf, ich seit sechs. Das Gepäck steht auch schon unten im Flur, so bleibt noch Zeit für einen Kaffee mit Milchschaum für alle, das sind außer B. auch sein Neffe T. und dessen Freundin. Kurz vor dem Flughafen dirigiere ich B. in die falsche Richtung. Das ist der erste Navigationsfehler und wird nicht mein letzter bleiben.
      Den Schalter von Germanwings finden wir gleich und müssen auch nicht endlos warten. Dann der Schock: Ich darf nur ein Gepäckstück aufgeben, die in der Buchungsbestätigung aufgeführten vier Gepäckstücke gelten für zwei Personen und zwei Flüge pro Person (Hin- und Rückflug) also ein Gepäckstück pro Person und Flug. Zum Glück ist meine Reisetasche klein genug fürs Handgepäck. Aber jetzt muss ich die Umhängetasche und die Reisetasche mit ins Flugzeug nehmen. Das ist lästig. B. hat nur einen großen Trolly, den er aufgeben kann und einen kleinen, den er neben sich her rollt. Das ist klug!
      Den nächsten Ärger habe ich bei der Sicherheitskontrolle, weil Duschgel, Mundwasser und Zahnpasta nicht in durchsichtigen, verschließbaren Plastikbeuteln stecken. Also muss ich nochmal aus der Sicherheitszone raus und am Automaten für einen Euro passende Beutel ziehen. Sicherheitskontrolle 2. Versuch und die ganze Zeit rutscht mir die Hose, weil die wegen der Metallclips nicht von Hosenträgern sondern nur von einem Strick gehalten werden.
      Ein wenig Mühe macht es noch, den richtigen Flugsteig zu finden aber schließlich sind wir sicher an Bord und nach einem ruhigen Flug pünktlich in Dublin Airport. Ein netter Mensch weist uns den Weg zur Gepäckaufbewahrung, mein „lagisch deposit“ scheint also verständlich. Unser schweres Zeug werden wir dann auch schnell los und Dank Handyapp „Here“ finden wir auch gleich den richtigen Bus. Der Fahrkartenverkäufer nennt uns die Station, an der wir aussteigen müssen, im Handy steht, wie sie geschrieben wird (Cathal Brughar Street) und im Bus wird die jeweils nächste Station angezeigt. Kein Problem also, an der richtigen Station auszusteigen, zweimal rechts ums Eck zu gehen und vor dem Hotel zu landen. Einen kleinen Schlenker machen wir trotzdem, weil wir ein weit sichtbares „GATE“ auf dem Dach eines der Häuser hinter dem Farrel-Denkmal für die Reklame unseres Hotels halten. Ist es aber nicht und einen Moment stehen wir ratlos vor dem Eingang zum GATE-Theater.
      Wenige Minuten später stehen wir aber tatsächlich vor dem Gate-Hotel. Um zur Rezeption zu gelangen müssen wir klingeln und dann ein paar Treppen steigen. Bis zu unserem Zimmer im dritten Stock sind es noch ein paar Treppen mehr und das fällt B. recht schwer.
      Wir gehen dann doch noch einmal auf die Straße, denn Guinnes lockt und essen wollen wir auch. Das "Murray’s", ein geräumiges Pub, gehört zum Hotel und hat durchgehend geöffnet. Das Wetter ist warm genug, um das erste Guinnes draußen zu trinken, zum Essen gehen wir dann hinein. B. nimmt einen irischen Burger, ich ein Stew vom Rind mit gelben Rüben und "Mash-Potatos", auf Deutsch Stampfkartoffeln. Am Essen ist nichts auszusetzen, an der Portionsgröße auch nicht. Ich will dann noch ein wenig Richtung Temple Bar bummeln, B. kommt ein Stück mit, bis es ihm zu anstrengend wird. Er wartet auf mich im Murray’s.
      Bis Temple Bar komme ich aber auch nicht, weil schon wieder die Blase drückt. Suche statt dessen nach der Nelson Säule, natürlich vergeblich, denn die wurde bereits am 50. Jahrestag des Osteraufstands am 8. März 1966 gesprengt. An ihrer Stelle steht seit 2003 "The Spire", der 123 m hohe Stahlkoloss heißt offiziell "Monument of Light" und ist nicht zu übersehen. Noch ein paar Fotos, dann bin ich wieder bei B. im Pub. Wir trinken noch ein Guinnes und steigen dann wieder hinauf in unsere Kemenate. Vorher besorge ich bei Lidl noch ein paar Flaschen Wasser und eine Flasche Rotwein für die Nacht. Aus dem Hof schallt laute Musik, das Murray’s hat dort eine Bar, aber kurz nach Mitternacht ist Ruhe. B. schläft ein wenig unruhig, weil seine Schlafmaske im großen Koffer ist, ich habe Ulysse auf den Ohren, nippe gelegentlich an meiner Rotweinschorle und schlafe gegen eins auch ein. Reisen ist anstrengend.
Samstag 01.09.:
      Beim Auschecken versuche ich für uns ein Zimmer mit zwei Einzelbetten für die letzte Nacht zu organisieren, glaube aber nicht, dass das klappt. Das Frühstück gibt es im Murray’s. Mehrere Menüs stehen zur Auswahl und alle sind im Übernachtungspreis enthalten. Wir entscheiden uns für ein "full irish breakfast", das sind Bratwürstchen, gebratene Blut- und Leberwurst, ein Spiegelei, eine Scheibe gebratener Speck, ein Dreieck Kartoffelpuffer und diverse Scheiben Toast. Also reichlich und das werden wir auch brauchen.
      Der Bus bringt uns zum Flughafen und das Gepäck haben wir schnell ausgelöst, leider geht die Rotweinflasche zu Bruch. Wir suchen uns einen Sitzplatz im Arrival- Bereich und ich halte Ausschau nach dem Transfer-Bus, der uns nach Carrick on Shannon bringen soll. Dummerweise habe ich versäumt, das Transfervoucher einzufordern, muss also raten, wer für Carry Craft und Emerald Star arbeitet. Eine junge Frau tröstet mich auf Deutsch, kann mir aber auch nur raten, alle anzusprechen, die mit einem Zettel in der Hand signalisieren, dass sie auf bestimmte Fluggäste warten. Der Versuch, von unserem Reisebüro nähere Informationen zu bekommen ist erfolglos, die haben Samstag geschlossen.
      Schließlich finde ich einen Iren, der sich meiner annimmt und bei Carrick Craft anruft, mich dann beruhigt, der Fahrer käme in etwa zehn Minuten mit einem Carrick Craft Schild, ich sollte mich nicht von der Stelle rühren. Einer inneren Eingbung folgend frage ich dann aber ein Paar mit Schildern auf denen was von Shannon Waterway steht, und die haben uns auch tatsächlich auf ihrer Liste. Meine Erleichterung ist groß und ich verspreche eine extra Spende an Brot für die Welt. Der Fahrer mit dem Carrick Craft Schild kommt dann auch noch, sucht aber nach Fluggästen mit einem anderen Namen.
      Das Gepäck zum Bus zu bringen ist anstrengend, zumal es sonnig und warm ist. Der Transfer selber ist dann recht kurzweilig denn es sind noch acht Angler aus Vorarlberg mit an Bord, und er dauert gut zwei Stunden. Angekommen brauche ich dringend wieder ein Toilette, dann stellen wir uns in die Schlange der Leute, die heute ihr Boot übernehmen wollen. Obwohl wir die letzten sind, ist unser Boot noch nicht fertig zur Übergabe, eine gute Gelegenheit für uns, im nächsten Pub ein Bier zu trinken. Es ist dann nach vier, bis wir endlich an Bord sind. Als alles ausgepackt, die vorbestellten Lebensmittel verstaut und das Bier kalt gestellt ist, kommt auch der Einweiser an Bord, der es aber ziemlich kurz macht. Da ich zu Hause schon die Einführungspräsentation im Internet durchgesehen, das Kapitänsquiz absolviert und eine entsprechende Meldung abgeschickt hatte, gibt es auch keinen Vortrag beim "Hafenmeister" und nach der Einweisung bleiben wir auf uns selbst gestellt. Aber um heute noch aus zu laufen, ist es zu spät, wir essen gemütlich an Bord und gehen früh zu Bett.
Sonntag, 02.09.:
      Das Wichtigste ist, meinem Bruder zum Geburtstag zu gratulieren. B. macht ein schönes Foto von mir, das schicke ich ihm. Nach einem gemütlichen Frühstück, die Kaffeemaschine liefert u.a. auch einen brauchbaren Cappucino, geht es los, stromabwärts nach Süden, Richtung Athlone. Den Jamestown Kanal und die Albert Schleuse passieren wir ziemlich problemlos. B. hat das Boot schon ganz gut im Griff, ich meine Taue noch nicht. Das wird dann auch zur Ursache unseres ersten heftigen Problems: Vor der Roosky Brücke müssen wir an einem Ponton im Fluss festmachen und warten, dass die Brücke gehoben wird. Da wir flussabwärts fahren sollte ich das Boot hinten festmachen, was ich aber nicht schaffe. B. wird beim Versuch, meinen Fehler auszugleichen, in dem engen Fahrwasser nervös, kurvt etwas heftig um den Anleger und dabei reißt das Dingi ab.
      Als das Boot endlich fest ist, treibt das Dingi schon emitten im Fluss und ist vom Ponton aus nicht mehr zu erreichen. B. muss also ins Wasser und schafft es auch das Boot zu erreichen, kann es aber nicht gegen den Strom schwimmend hinter sich her ziehen. Mit Mühe bringt er es in Ufernähe, gegen überhängende Äste und im Wasser moderndes Gestrüpp ankäpfend so weit, dass er es auf den Ponton zu schieben kann, wo ich es mit dem Bootshaken zu fassen kriege.
      Das Boot ist also gerettet, aber wie kommt der Retter wieder an Bord? Die Leiter vom Ponton ist glitschig und bietet keinen Halt. Das Badedeck achtern bietet auch keinen Anpack. B. friert erbärmlich im kalten Wasser aber während ich noch überlege, ob das nicht ein Fall für die Küstenwache ist (bei Notfällen zu erreichen unter 999), findet er die seitlich angebrachte Badeleiter und kann sich selbst retten. Ich verspreche eine weitere Spende für Ärzte ohne Grenzen.
      Dem Schleusenwärter von Roosky Lock, der auch die Brücke bedient, kann ich telefonisch Bescheid geben, dass wir Trouble mit dem Dingi haben und dann, dass wir jetzt so weit wären. Er verspricht, die Brücke in zehn Minuten zu öffnen und natürlich sind wir viel zu aufgekratzt, um in Ruhe abzuwarten. Bis die Durchfahrt endlich frei ist, hat B. noch einige Mühe, das Boot in der starken Strömung zu halten. Unmittelbar hinter der Brücke ist ein Anleger. Da machen wir fest und da bleiben wir über Nacht. Die Schleuse heben wir uns auf für Morgen.
      Gegenüber vom Liegeplatz ist ein Pub, da gibt's für meinen Helden ein Guinness und einen "Jameson" und weil es unhöflich wäre, den Kapitän alleine trinken zu lassen, für mich auch. Dann lasse ich ihn aber doch alleine sitzen und mache einen Spaziergang durch den Ort, was schnell erledigt ist. Wenn ich hier schon einmal war, dann ist das aus meinem Gedächtnis getilgt.
      Obwohl Sonntag ist, hat der Supermarkt am anderen Ende der Brücke geöffnet und ich nehme schnell noch eine kleine Flasche Jameson mit. Wieder bei B. im Pub gibt es noch ein letztes Bier, dann gehen zurück an Bord zum Abendessen.
      Es ist schon fast dunkel und ich zeige B., wie gut die Ukulele zur Mundharmonika passt. Das hört er sich brav an, dann geht er die Bettkarte stempeln. Ich kann mich noch nicht vom Whisky trennen, bringe es aber fertig, noch einen Rest in der Flasche zu lassen. Kurz vor Mitternacht finde ich in meine Koje und lasse mich vom Ulysses einlullen.
Montag, 03.09.:
      Heute wollen wir nach Lanesborough, dazu müssen wir zunächst durch die Roosky- Schleuse, dann über den Lough Forbes und durch die Hubbrücke und Schleuse bei Tarmonbarry. Diese Etappe meistern wir ohne Probleme. Nach dem Frühstück nehmen wir uns noch die Zeit, im Supermarkt unsere Vorräte aufzufüllen, hier gibt's auch Guinness in Dosen, Käse, Wurst und Papiertaschentücher, und im "Fishing Tackle" Laden ein neues Seil fürs Dingi zu besorgen.
      Den Abend in Lanesborough verbringen wir an Bord, vergessen die Pilze im Salat, trinken nur wenig und gar keinen Whiskey und gehen früh ins Bett, denn morgen gilt es, den ersten großen See zu überqueren.
Dienstag, 04.09:
      Gut ausgeschlafen und nach einem reichlichen Frühstück sind wir schon um halb Zehn flussabwärts unterwegs. Das Wetter ist günstig, der Wind mäßig und die Sicht gut. Schon gegen Mittag passieren wir die rote Tonne Nummer vier, sind also gut in der Zeit, und ich schlage vor, die etwas längere Alternativroute um die Inseln Inchturk und Inchmore zu nehmen, an geeigneter Stelle zu ankern und ein wenig zu fischen.
      Kaum dass wir die Hauptroute verlassen haben, hat uns auch die Orientierung verlassen. Erst als wir eine rote Tonne als Nummer 572 identifizieren können, finden wir uns wieder zurecht und werfen den Anker in Ufernähe, nordwestlich von Ross Point.
Hier blinkern wir eine gute Stunde und lassen uns auch nicht von zwei alten Anglern in einem Fischerboot entmutigen, die behaupten, hier gäbe es nur Plötzen und Braxen. Am Ende haben sie wohl recht, denn von Barsch oder Hecht sehen wir nichteinmal eine Flosse. Also holen wir den Anker wieder an Bord und machen uns weiter auf den Weg Richtung Athlone.
      Bis zur Roten Barke 600 vor dem südöstlichen Ende von Inchmore geht auch alles gut, aber dann führt der Fahrweg zwischen zwei Untiefen hindurch, die durch drei grüne Barken und die grüne Tonne 609 markiert sind und hier passiert, was nicht passieren sollte: unsicher, welche der grünen Barken ich im Fernglas sehe, drosselt B. die Fahrt auf langsamste Fahrt voraus, als ein heftiges Knirschen unterm Bug anzeigt, wie fatal wir vom Kurs abgekommen sind. Volle Kraft zurück rettet uns für dieses Mal den Arsch und ich gelobe eine dritte zusätzliche Spende, Unicef ist auch ein dankbarer Empfänger.
      Mit äußerster Vorsicht und sehr sehr langsam bewegen wir uns in nördliche Richtung, bis ich endlich die grüne Tonne 609 ausmachen kann. Ein wenig sicherer aber nicht schneller, steuern wir dann die rote Tonne Nummer zwei an, vor der wir nach Süden abdrehen. Endlich sind wir wieder auf der Hauptroute. Das ganze hat uns zum Glück nur Zeit gekostet, davon aber reichlich und es ist schon fast Fünf, als im Licht der Abendsonne die Türme von Athlone in Sicht kommen. In der Mariner finden wir keinen Platz mehr, die Anleger oberhalb der Schleuse sind auch alle belegt und der unterhalb der Schleuse ist reserviert.
      Das ist nicht schön, denn wir haben einen langen und aufregenden Turn hinter uns und sind auch völlig unterhopft. Zum Anleger von Clonmacnoise ist es aber nur noch eine halbe Stunde und zu unserem Glück ist da auch noch reichlich Platz.
     
Mit Unterstützung einer freundlichen Bootsnachbarin gelingt das Anlegen, obwohl ich mit dem Seil schon wieder nicht den Poller getroffen habe und obwohl es hier nichts weiter gibt als Ruinen und ein Café im "Heritage Centre" richten wir uns für die Nacht ein, denn wir sind mit allem versorgt, was wir brauchen. Zum Nachtmahl brät der B. Schnitzel und Kartoffeln und die Musik liefert mein heimischer NAS, denn das Mobilfunknetz hier reicht tatsäclich fürs Streaming, nur zwischen den Songs knarzt es ein wenig.
Mittwoch, 05.09.:
      Der Shannon rund um den Anleger von Clonmacnoise bietet einige vielversprechende Angelstellen, weshalb wir schon gestern beschlossen hatten, heute Vormittag das Dingi auszuprobieren, aber nicht ohne das B. vorher die Präsentation im Internet anschaut. Bestens gerüstet machen wir uns ans Werk, haben aber gleich ein Problem damit, überhaupt ins Dingi zu gelangen. Als wir schließlich beide sitzen und der Motor läuft ist die nächste Herausforderung für B., den Motor zu bedienen, denn selbst wenn er sich ganz weit ins Eck drückt, muss er hinter sich langen, um an den Gasgriff zu gelangen.
      Das Boot ausreichend sicher zu manövrieren ist so nicht möglich. Ich kann mich auch kaum vom Fleck rühren, weil ich B. Gewicht ausgleichen muss, also auch keine Chance habe, eine Angel zu bedienen. Mit einiger Mühe und nassem Hintern gelangen wir zurück an Bord, um die Erfahrung reicher, dass wir mit diesem Dingi keinen weiteren Versuch wagen werden. Um den Frust abzubauen, machen wir einen Spaziergang zum Heritage Center, zahlen pro Person 6 € Eintritt und fotografieren alte Mauern und noch gar nicht so alte Grabsteine. Mehr gibt es hier auch nicht zu sehen, der Gift-Shop verkauft nur alkoholfreies und da unser nächstes Ziel nur eine gute Stunde flussabwärts, Bernie sagt "Unterstrom", liegt, machen wir gegen eins die Leinen los und sind gegen zwei in Shannonbridge. Der kleine Hafen ist belegt, aber unterhalb der Brücke gibt es noch freie Anleger und am ersten machen wir fest.
      Auf dem Kai gibt es Frischwasser und eine Abpumpstation für den Toilettentank (Sewage Pumpout). Beides werden wir brauchen, verschieben diese Anstrengungen aber auf morgen. Jetzt ist ein Einkaufsbummel angesagt, um unsere Vorräte aufzufüllen. B.'s Trolley dient als Einkaufswagen, also müssen wir uns im Supermarkt (ist auch eine Tankstelle) nicht zurückhalten. Bier gibt es hier aber nicht, dazu müssen wir über die Straße in eine "Grocery" (Tante Emma Laden) mit angeschlossenem Pub. Wir kaufen zwei Eightpack Halblieterdosen Guinness, die mit dem eingebauten Stickstofftank, und weil es hier so urig irisch ist, nehmen wir auch gleich noch ein Pint am Tresen.
      Zu dem einen gesellt sich ein zweites, einen Paddy pro Person gibt’s auch noch und für den kleinen Hunger so ein lecker aussehendes Sandwich im Plastikkörbchen, wie es gerade am Nachbartisch serviert wird. Der Wirt unterhält uns mit einem Holzpuzzel, bei dem aus drei Teilen ein "T" gebildet werden soll, wir scheitern beide.
Aber alles in allem ist es ein gelungener Nachmittag und am Abend gibt es noch eine Sondervorstellung von ein paar Sporttauchern. Dazu ein Bier als Absacker und weil wir gut in der Zeit sind, beschließen wir für morgen einen Ruhetag.
Donnerstag, 06.09.:
      Das mit dem Ruhetag ist so wörtlich nicht gemeint. Zwar genehmigen wir uns ein gemütliches Frühstück mit Spiegelei und Marmeladenbrot, aber obwohl es nass ist, gibt es doch einiges zu tun: Zunächst müssen wir unser Boot so umlegen, dass wir an das Frischwasser und die Abwasserpumpe kommen. Das klappt erstaunlich gut, obwohl wir mit dem Strom festmachen müssen, um an den Abwasserstutzen zu kommen.
      Der Frischwassertank am Boot hat sich fest gesaugt und lässt sich nur mit viel Mühe öffnen. Meine Kraft reicht nicht und B, muss sich achtern auf der Badeplattform quälen. Den passenden Wasseranschluss finden wir auch erst, nachdem wir beide schon nass sind (es fehlt ein Reduzierstück zwischen Schlauch und Hahn), dafür klappt das Abpumpen um so besser.
      Den Anleger an der Pumpstation machen wir dann wieder ordentlich frei und legen uns anständig mit dem Bug stromaufwärts an die untersten zwei Poller, damit andere Boote auch noch Platz haben. Des Tagewerks also ledig und weil das Wetter etwas aufklart, blinkern wir noch ein bisschen und machen dann einen Ausflug ins Killeen’s, dem netten Pub von gestern.
      Hier erleben wir dann das, was den Charme irischer Kneipen ausmacht: Zwei junge Pärchen, die Mädels recht adrett, die Jungs eher schlampig gekleidet kommen ins Lokal und wenig später klappt einer das uralte Klavier auf, ein Niemeier aus Berlin, und spielt flotte Weisen, der andere gesellt sich dazu und eine kleine Weile spielen sie vierhändig, sehr virtuosen, jazzigen Pop. Alle vier singen dazu, ein Mädel klingt wie Kate Bush und als dann noch ein Akkordeon auftaucht gibt es auch noch ein bisschen Tango.
      Zwischenzeitlich sind auch die Vorarlberger im Killeen’s aufgelaufen und zeigen uns die Bilder von "ihren" Hechten. Das sind wirklich kapitale Burschen und wir wünschen nachdrücklich "Petri Heil". Dummerweise sitzen unmittelbar im Rücken des Pianisten, der fühlt sich ob unseres Lärms nicht ganz zu unrecht genervt und ist beleidigt. Aber da muss er durch, ein Pub ist kein Konzertsaal.
      B. würde jetzt noch gerne bleiben, bis die für halbzehn angekündigte irische Live-Music losgeht, aber ich muss bei jedem neuen Pint zwei mal auf die Toilette und das nervt. Wir trennen uns beide nur schweren Herzens von unserem bisher schönsten Erlebnis auf dieser Tour. Noch ein letztes Bier an Bord, dann ist auch dieser Tag gelebt.
07.09. – Freitag
13 ° C, stark bewölkt aber trocken, Westwind 8 km/h
      Eigentlich wollten wir heute nur bis Clonmacnoise, deshalb haben wir es am Morgen ganz ruhig angehen lassen. Ich war nochmal im Ort, Aufschnitt kaufen und die Milch umtauschen, die wir vorgestern gekauft haben und die heute flockig war. Ging aber anstandslos. Bis gegen Mittag erfolglos geblinkert, dann gemütlich den Shannon aufwärts gefahren. Der Anleger bei Clonmacnoise war ziemlich voll und weil es erst halb eins war sind wir auf gut Glück weiter nach Athlone. Hier liegen wir jetzt am Anleger vor der Schleuse, denn die Liegeplätze im Hafen sind alle belegt und die Mariner jenseits der Stadtbrücke ist auch voll.
      Natürlich habe ich gleich einen Stadtbummel gemacht, aber außer der Brücke und der Kirche nichts wieder erkannt. Jacks Pub habe ich gefunden, heißt aber inzwischen irgendwas mit Eiche und steht zum Verkauf.
      Eben hat B. die Würstchen gebraten, die wir vor ein paar Tagen gekauft haben und jetzt gehen wir gleich in einen Pub direkt am Hafen, der von sich behauptet, seit dem Jahr 900 zu bestehen. Bin mal gespannt.
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08.09. – Samstag
14 ° C, leichter Regen, Südwestwind 9 km/h
      Als wir gestern gegen sechs ins Pub kamen, war der Laden proppenvoll. Zweimal haben wir den Platz gewechselt, ehe wir einigermaßen bequem saßen. Das Pint war mit 4,60 vergleichsweise billig (in Dublin 5,80) und einen hauseigenen Whiskey (Seans, wie auch das Pub) gab es für 4,50. Der hat B. aber nicht so gut geschmeckt, wie der Paddy im Killeen’s in Shannonbridge.
      Zwischen sieben und neun war es dann etwas leerer aber um elf gestopft voll. Das lag an der Musik, die ein Alleinunterhalter mit Keyboard und Rhythmusmaschine ganz anständig machte. Er hat sogar "our German Friends" begrüßt und wir hatten ein nettes Gespräch mit unseren Tischnachbarn. Bei den Herren in unserem Alter war Jacks Pub noch bekannt und hieß tatsächlich "Jacks Bar", heute "The Old Oak Bar". Ein anderer Tischnachbar war in den Siebzigern als Softwareentwickler in München. Der sprach noch ein gutes Stück besser Deutsch, als ich Englisch.
      Leider war die Art von Musik einfach nicht unser Geschmack. Die vier Guinness und zwei Whiskey aber doch und so haben wir es bis zwölf ausgehalten. Zurück an Bord musste ich mir noch ein letztes Pint genehmigen, worauf ich ohne Joyce und Pullerpause bis halb sieben durchgeschlafen habe.
      Aufgestanden bin ich dann kurz nach Acht, B. geruhte noch etwas länger zu ruhen und nach einem späten Frühstück war noch ein Einkaufsbummel fällig denn es fehlte an Brot und unseren Guinness-Vorrat hätte ich auch gerne aufgefrischt. Nun gibt es in Athlone zwar jede Menge Kneipen, wenn man jeden Tag ein anderes Pub besucht ist man ein Jahr beschäftigt, ohne sich zu wiederholen, aber außer einem Gemüseladen, einem Fleischer und einer Apotheke habe ich nur einen Supermarkt gefunden, der immerhin zwei Sorten Toastbrot hatte und die Fruit Shortcake, die mir schon bei der Erstausstattung so gut geschmeckt haben. An einem Laden, der jede Menge Dosenbier verkauft, bin ich auch vorbei gekommen, der hatte aber noch zu.
      Um halb zwölf waren wir dann in der Schleuse und wenig später im Hafen der Hodson Bay. Die schreibt sich wirklich mit ‚o‘ und das Festmachen am Anleger war unproblematisch. Der Wasseranschluss war auch gut erreichbar und so haben wir noch vor dem Mittagsbier unser Frischwasser aufgefüllt. Das ging viel einfacher als beim letzten Mal in Shannonbridge, weil sich der Verschluss nicht so fest gesaugt hatte.
      Ein kurzer Rundgang nach dem Mittagsbier endete mit der ernüchternden Feststellung, dass dieser Hafen mehr als Frischwasser auch nicht zu bieten hat. Ein Wasservergnügungspark, ein Hotel und der Athlone Golf Club sind die einzigen "Attraktionen" hier. Immerhin hat das Hotel auch ein Restaurant, da bekommen wir nachher bestimmt unser Abendbier. Sonst gibt's für jeden nur anderthalb Dosen.
      Im Moment (inzwischen ist es vier) treibt ein heftiger Wind feinen Nieselregen über die Bay, trotzdem müsste man ein bisschen Blinkern, denn vom Kai aus ist die Schilfkante gut erreichbar. Aber wir sind beide zu alt, um uns mit der Blinker Rute in den Wind zu stellen. Eben haben wir Tee und Kekse gehabt und ich glaube, B. hat sich ein wenig aufs Ohr gelegt.
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09.09. – Sonntag
14 ° , stark bewölkt, Westwind 23 km/h
      Gestern gegen sechs ins Hodson Bay Hotel. Da gab es ein 80 Unzen Steak mit Pommes und Pfeffersauce für knapp 25 € und für jeden ein Guinness. Zurück an Bord gabs noch ein bisschen Athlone City live vom heimischen Server, dann sind wir schlafen gegangen.
      Das heißt, geschlafen habe ich nicht gleich, erst musste ich noch ein wenig Ulysses hören. Das Kapitel 13 ‚Nausikaa‘ war inzwischen erreicht und Anna Thalbach, Udo Samel und die sanfte Dünung der Hodson Bay brachten nach Mitternacht Schlaf und einen absurden Traum, in dem ich ein riesiges Haus geerbt, eine Abmahnung von meinem Chef wegen nicht genehmigten Urlaubs erhalten, mit allen Kollegen eine Mordermittlung durchgeführt und am Ende einer Anzahl feindseliger Wolfsschützer gegenübergestanden habe. Aufgestanden bin ich dann um halb Acht und als ich um halb Neun mit der Morgentoilette fertig war, hatte B. schon das Frühstück gerichtet.
      Das Wetter sah so schlecht nicht aus, deshalb wagten wir gegen halb Zehn das große Abenteuer "Rückfahrt über den Lough Ree" und, um eine lange Geschichte kurz zu machen, mit einiger Mühe, aber ohne die Orientierung zu verlieren, erreichten wir gut drei Stunden später wohlbehalten den Anleger von Ballyleage. Lanesborough liegt auf der gegenüberliegenden Seite der Brücke und hat einen heute geöffneten Supermarkt, so dass ich auch endlich unseren Guinness Vorrat wieder ergänzen konnte.
      Während meines Einkaufsbummels hat B. einen kleinen Hecht gefangen, ich bin immer noch Schneider, vielleicht gehe ich nachher noch los. B. hat heute keine Lust auf Pub.
      Am Nachmittag habe ich die restlichen Kartoffeln gebraten, dazu gab’s Pilze mit Speck und Zwiebeln. Zur Unterhaltung Ulysses Kapitel 14: ‚Die Rinder des Sonnengottes‘ sind im Englisch des siebzehnten Jahrhunderts gehalten, was der Übersetzer in eine Art spätmittelalterliches Deutsch übertragen hat. Gut getroffen, und für den Höhrer eine Herausforderung. Für den Vorleser natürlich noch mehr, Ulrich Nöthen macht das aber hervorragend.
      Jetzt entknotet B. seine Angelschnur, beide nuckeln wir an unserem dritten Guinness und ich aktualisiere mein Reisetagebuch. B. möchte es auch haben, wenn es fertig ist, also sollte ich mir etwas Mühe geben.
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10.09. – Montag
13 ° C, wolkig, Süd-Südwestwind 20 km/h in Böen 28 km/h
      Heute ist das Wetter extrem unfreundlich. Nach dem Frühstück kurzer Einkauf, ohne Guinness, denn Alkohol darf erst ab "ten thirty" verkauft werden (deshalb hatte der Laden in Athlone noch zu). Immerhin Milch in Halbliter Tüten und frische Kekse.
      Zur Aufnahme von Frischwasser das Boot noch ein wenig verschoben, der Rest ist easy, denn hier passt der Anschluss.
      Zurück zum "Supervalue" Bier und Mineralwasser kaufen, dann Leinen los! Es ist gegen elf und feucht, kühl und windig. Die gute Stunde bis zur Tarmonbarry Schleuse ist aber keine große Herausforderung, nur am Anleger unterhalb der Schleuse wird es ein bisschen eng. Schließlich liegt das Boot sicher vertäut und wir machen uns Tee als Mittagsbier. Das Wetter ist einfach nicht gemacht für ein Kaltgetränk und ein Teelöffel Jameson im Tee wärmt zusätzlich. Dazu gibt es eine Auswahl irischer Kekse. Eine Sorte schmeckt wie Spekulatius mit Ingwer. Die würde auch zu Evas Weihnachtsgebäck passen.
      Wenn wir Glück haben, beruhigt sich das Wetter gegen Abend und wir machen einen Spaziergang in den Ort. Jetzt macht B. ein Mittagsschläfchen und ich weiter mit dem Reistagebuch.
      Das Wetter tut uns leider keinen Gefallen, es bleibt nass, kalt und windig. B. verarbeitet den "White Pudding", der im Plastikdarm aussieht wie eine Leberwurst, in dicke Scheiben geschnitten und gebraten aber schmeckt wie Efha Tretminen. Dazu zaubert er ein Rührei aus den letzten drei Eiern.
      Ausreichend Guinness haben wir auch und vom heimischen Server hören wir ein paar Folgen vom "Insulaner". Gegen zehn haben wir die nötige Bettschwere und wünschen uns eine gute Nacht.
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11.09. – Dienstag
14 ° C, stark bewölkt mit Sonne, West-Südwestwind 19 km/h in Böen 22 km/h
      Um halb Acht schein die Sonne und es weht nur noch mäßig. Ich bin als erster fertig und decke den Frühstückstisch. Das Gas reicht noch fürs Kaffeewasser aber danach will ich die Gasflaschen wechseln. Ich habe keine Ruhe bis das erledigt ist, denn das System ist nicht ganz das, was wir kennen und die Badeplattform ist recht schmal.br>
      Mit Bernies Hilfe geht es aber dann recht fix, das Dingi wird auch gleich in Position gebracht, dann sage ich noch dem Schleusenwärter, dass wir auch gleich durch die Brücke wollen und um halb Zehn machen wir die Leinen los.br>
      Oberhalb der Schluse müssen wir noch einmal festmachen, bis die Brücke gehoben ist, dann starten wir zur wahrscheinlich vorletzten Etappe nach Roosky. Eine gute Stunde schippern wir gemütlich über den Shannon, dann machen wir unterhalb der Roosky-Lock fest, bis wir in die Schleuse können.
      Schleusen geht gut, wir sind die einzigen, und bezahlen auch gleich den nächsten Brückenhub, selbst wenn wir erst übermorgen weiter fahren, denn der nächste freie Liegeplatz oberhalb der Schleuse macht einen guten Eindruck und das Wetter soll auch am Donnerstag noch gut genug sein, um gefahrlos Lough Bofin und Lough Boderg zu befahren.br>
      Dromod, ein richtiger Hafen am Südostufer des Lough Bofin, sieht zwar verlockend aus, hat aber eine vorgelagerte Untiefe und bei dem Wind ist uns das zu riskant. Von unserem Liegeplatz hier ist es zwar etwas weiter zu Pub und Supermarkt in Roosky aber dafür kann man hier besser angeln. B. badet schon seinen Löffelblinker und ich mach mich jetzt (14:00) auch ans Fischwaidwerk.
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13 ° C, sehr wolkig, West-Südwestwind 13 km/h in Böen 17 km/h
      Hat der B. doch schon wieder einen Hecht gefangen, den zweiten schon! Ich bin immer noch ohne. Nach einer Stunde tut mir der Arm weh, das Kreuz auch und irgendwie hab ich Durst.
      Machen wir uns also landfein. Zur Brücke sind es gut tausend Meter und natürlich hat das Pub zu. Ich nutze die Gelegenheit, am anderen Ufer einzukaufen. Guinness bringe ich auch mit, dann sind wir autark. An Bord gibt's für jeden zwei Schnitzel mit king prawns und Toast.
      Ich hab recht viel Geschirr gebraucht und melde mich freiwillig für den Abwasch, anschließend muss ich meine Blinkerbox aufräumen, da hat sich alles verhakt und morgen will ich den silbrigen Gliederfisch verwenden. Silber war bei Bernie schon zweimal fängig.
      Bis zum Einbruch der Dämmerung spiele ich, was mir so in den Kopf kommt. "Jessie James" geht ganz gut, "The Workers of the SP line" nicht auf der Mundharmonika aber gesungen. Im Netz finde ich auch den Text (unter Union scab), allerdings keine Übersetzung, wie in "Amerika singt". Dafür lerne ich, dass Casey Jones, mit bürgerlichem Namen John Luther Jones hieß, von März 1863 bis April 1900 lebte und ein Lokführer war, der sich heldenhaft bei einem Eisenbahnunglück hervorgetan hat. Johnny Cash hat die Ballade dazu eingespielt.
      Bei der ganzen Sucherei stoße ich auf "Das schwarz-rote Liederbüchlein", ein PDF mit anarchistischen Arbeiterliedern, das unter anderem die Texte "Als wir jüngst verschütt jejangen waren", den "Arbetelose-Marsch" (jiddisch und deutsch) und "Bella Ciao" (deutsch) enthält. Allerdings ohne Noten, nur mit Harmonie-Schema.
      Zur Erholung von meinem Geklimper hören wir zum Ausklang noch ein Stündchen Joan Baez, dann sind die am Nachmittag erstandenen acht Guinness alle und wir reif fürs Bett.
12.09. – Mittwoch
12 ° C, überwiegend sonnig, West-Südwestwind 11 km/h in Böen 15 km/h
      Zur Feier unseres Ruhetages gibt es zum Frühstück für jeden fünf Scheiben Speck und je ein Spiegelei auch nehmen wir uns die Zeit, unser Brot zu toasten. Beim Frühstück läuft der Motor, damit wir richtig durchheizen können und die Batterie aufgeladen wird. Leider gibt es im Kapitänshandbuch an Bord keinen Hinweis darauf, ob wir eine separate Starterbatterie haben, weshalb wir mit dem Stromverbrauch im Allgemeinen und mit der Heizung im Besonderen sehr zurückhaltend sind.
      Nach dem Frühstück kümmert sich Bernie um den Abwasch, ich tausche den Jogginganzug gegen die Regenkombi und steige ins Beiboot, um das Regenwasser der letzten Tage auszuschöpfen. Und weil die Sonne direkt auf meine Angelstelle zeigt, nehme ich anschließen die Blinker Rute, hänge den silbernen Plastikfisch ans Vorfach und angele ein bisschen.
      Heute wird meine Mühe belohnt, denn ich fange tatsächlich einen Hecht, so kurz wie mein Unterarm und so dünn wie mein Handgelenk, aber egal, ich hab endlich auch einen. Natürlich ist kein Pressevertreter zur Stelle (B. hat sich wieder hin gelegt) und so bleibt der dritte Hecht ebenfalls ungeknipst. Ich wollte ja vorhin noch die Kamera aufstellen, hätt ich mal …
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13 ° C, teils sonnig, West-Südwestwind 11 km/h in Böen 17 km/h
      Gegen zwei ist es sonnig und nur mäßig windig, also gehen wir noch ein wenig blinkern. Erfolg haben wir nicht aber wenigstens verliere ich den Plastikfisch nicht, obwohl ich erst im Baumstumpf hinter mir, dann am Nachbarboot und schließlich im Baum am Ende unserer Anlegestelle hängen bleibe.
      Gegen drei gehe ich einkaufen, Guinness natürlich und Steaks vom irischen Rind. Die kommen dann in die Pfanne und werden zu Toast und Schmorzwiebeln serviert. Während B. den Abwasch macht lese ich noch ein paar Seiten französische Revolution und dann machen wir uns landfein und gehen ins Pub.
      Die nette Wirtin ist nicht da, aber der Wirt ist auch nicht unnett. Anfangs ist der Laden noch leer, aber gegen Abend kommen noch ein paar Gäste. Nach dem vierten Pint, die nette Wirtin ist inzwischen auch da, machen wir uns auf den Rückweg. Still dümpelt der Pontonsteg im abendlich besonnten Shannon, kaum zu glauben, dass der uns vor zehn Tagen fast zum Verhängnis georden wäre.
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13.09. – Donnerstag
14 ° C, stark bewölkt mit Schauern, West-Südwestwind 13 km/h in Böen 17 km/h
      An Bord versuchte ich gestern abend noch, unsere Unterhaltungselektronik zu laden, aber die Steckdosen waren ohne Strom. Ratlosigkeit und Frust linderten wir mit einer Packung Ingwerkekse, dann ging's ins Bett.
      Die Nacht verging auch ohne Hörbuch und ich entsteige der feuchten Wärme meines Bettes wie fast jeden Morgen um halb Acht. Nach verkürzter Morgentoilette, ich finde den Abwassertank schon arg voll und recht frisch ist es auch, produziere ich ein wenig Wärme beim Wasser kochen, dann springt auch die Heizung an. Der USB Stecker bei der Toaster Steckdose tuts zum Glück, so können wir wenigstens die Telefone laden.
      Kurz nach Neun kann ich also dem Schleusenwärter Bescheid, dass wir klar zum Ablegen sind und der rät uns schon mal los zu fahren. Dem entgegenkommenden Kreuzer gewähren wir Vorfahrt, dann passieren wir die Brücke und den Schicksalssteg von Roosky-Bridge.
      Beide sind wir dankbar, dass sich B. Schürfwunden am Bein nicht entzündet haben und langsam fahren wir gegen Viertel vor zehn in den Lough Bofin ein. Die Einfahrt nach Dromod lassen wir Steuerbords liegen und sind bald in der engen Durchfahrt zum Lough Bodberg.
      Das Wetter ist durchwachsen, ab und an kommt die Sonne durch und der Wind ist noch mäßig. Gegen halb Zwölf liegen wir im Jamestown Canal vor der Albert-Lock. Im Kanal liefert B. dann sein Meisterstück zwei gar nicht schmale Schiffe kommen uns in dem engen Kanal entgegen und er bugsiert unsere Lady souverän so nah am Ufer, dass die Zweige über die Persenning scheuern.
      Auf dem letzten Stück frischt der Wind ziemlich auf und trifft uns von vorn, weil der Shannon hier ein Stück von Süden nach Norden fließt. Aber das ist jetzt keine wirkliche Herausforderung mehr.
      Gegen halb Eins machen wir an der Tanksäule von Carrick Craft fest, laden fast 140 Liter Diesel für gut 1,40 € / Liter, lassen das Abwasser Abpumpen und werden auch gleich unser Dingi los. B. toppt sein Bootsführer-Patent mit einer makellosen rückwärts-Anlandung genau an dem Platz, an dem wir vor zwölf Tagen losgefahren sind und auch ich schaffe es auf Anhieb, die Leine um die Klampe zu legen. Gelernt ist eben doch gelernt.
      Das Problem mit den Steckdosen erweist sich als Bedienungsfehler, weis der Kuckuck, wie ich den Inverter ausgeschaltet habe. Zwei Guinness auf das gelungene Abenteuer haben wir getrunken und wenn B. ausgeschlafen hat, gehen wir in die Stadt, was essen. Der Mechaniker, der die Klinke an meiner Toilettentür repariert hat, nannte uns auch ein Pub mit live-music tonight. Aber ich hab den Namen schon wieder vergessen.
      B. schläft nicht, er liegt nur, leise schnorchelnd im Bett. Ich lass ihn ruhen und vertiefe mich in die Geschichte der französischen Revolution. Gegen sieben fragt er mich, ob ich immer noch am Schreiben bin. 'Nee', sag ich, 'ich warte, dass Du wach wirst'.
      In den Pub gehen wir nicht mehr. Ich mache einen Stadtbummel, in der Hoffnung noch ein paar Dosen Guinness aufzutreiben, finde auch drei Supermärkte, werde aber in keinem fündig. Wieder an Bord hat B. schon das Nachtmahl gerichtet, wir trinken je zwei unserer letzten fünf Dosen Guinness draught (das muss ich hier einmal erwähnen, draught, das sind die Dosen mit der Stickstoff-Kugel und da schmeckt das Bier wirklich so, als käme es direkt vom Fass), ich improvisiere noch ein wenig auf der Mundharmonika und um zehn gehen wir ins Bett. Heute Nacht wiegen mich Golo Mann und Frank Arnold in den Schlaf, den Rest Ulysses hebe ich mir auf für Dublin.
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14.09. – Freitag
13 ° C, heiter bis wolkig, West-Südwestwind 13 km/h in Böen 19 km/h
      Da heute ja wieder eine Art Ruhetag ist, lassen wir den Morgen ganz gemütlich angehen. Noch im Bett vergewissere ich mich der ersten zwei Strophen vom Union scab, die letzten zwei kann ich noch fließend. Der Text bezieht sich auf einen landesweiten Streik der Bahnarbeiter von 1911. Der Verfasser ist kein anderer als Joe Hill. Der im Lied genannte Casey Jones kann aber nicht der John Luther Jones in der Ballade von Johnny Cash sein, denn der ist da schon seit elf Jahren bei seinen Ahnen. Das Unglück, bei dem er so vielen Menschen das Leben gerettet hat, soll er übrigens selber verschuldet haben: Schon bei Fahrtantritt voll mit Kokain, geriet er beim Versuch eine Verspätung aufzuholen (dafür war er so berüchtigt, wie ich für meine "Abkürzungen") auf ein falsches Gleis und kam einem vorausfahrenden Zug so nahe, dass er mit einer Hand an der Bremse, mit der anderen an der Signalpfeife das Unglück zwar abmildern konnte, selber aber beim Aufprall ums Leben kam. Der Held bietet Stoff für einige Balladen, u.a. auch von Greatful Dead und Peet Seeger.
      Um halb acht husch' ich in den Salon und mach die Heizung an, zehn nach acht steh' ich auf. Es ist kurz vor neun, ehe ich soweit aufgehübscht bin, dass ich das Boot verlassen kann, da ist B. schon gestiefelt und gespornt. Zum Frühstücken gehen wir in die Stadt, in ein Café nicht weit vom Stadtpark.
      Ein gutes Stündchen später sind wir wieder auf der Mariner von Carrick Craft, B. füllt das Frischwasser auf und ich gehe ins Büro zum Check out. Das geht ganz reibungslos, die Dame am Tresen spricht ein hervorragend verständliches Englisch. Wir sind ausgecheckt, alles ist bezahlt (tatsächlich wurde nur der Sprit berechnet, die eine Nutzung der Smart Card und Gebühren für die Endreinigung tauchen nirgends auf) und wir packen unsere Koffer, Morgen um zehn fährt unser Bus.
      So viel wie geht, packe ich in den Koffer, auch die grüne Umhängetasche. An B.'s Waage (‚für die ganz großen Hechte‘) gehängt, zeigt das Display knapp 28 Kilo. Das ist noch im Limit von 32 Kilo und auch die Reisetasche mit Ersatzwäsche, Zahnputzzeug, den Akkus der Fotoapparate, ein wenig Technik, dem Tablet, dem Schlafanzug, dem Trainingsanzug und den Bootsschuhen dürfte das Handgepäck-Limit von 8 Kilo nicht erreichen.
      Auf der Eurowings-Seite schaue ich nach unserem Flug, per Web einchecken können wir noch nicht aber der Flugstatus ist "pünktlich". Ich verknüpfe die Seite mit der Startleiste, brauche zum Aufruf aber Name und Buchungscode. Meinen Namen weiß ich zum Glück noch und der Buchungscode steht auf der Bordkarte vom Hinflug. Habe aber alles auch auf einen Zettel geschrieben, vor allem die Abflugzeit. Hoffe, dass ich beim Rückflug keine Security Probleme habe, Mundwasser, Zahnpasta und Handcreme sind in einem wieder verschließbaren Plastikbeutel. Auch das Zeug im Koffer ist in wieder verschließbaren Plastikbeuteln und eingedenk der Warnung des Kölner Security-Mitarbeiters, dass der Behälter mit dem Duschgel eigentlich zu groß ist, lasse ich es hier, denn der Pumpverschluss ist sowieso kaputt. Auch Haarspray und Haarfestiger werden hier entsorgt, aber die Hosenträger behalte ich an!
      Jetzt ist es zehn nach zwei, die Sonne scheint von einem locker bewölkten Himmel aber es weht ein heftiger Wind. Die Letzte Tasse Guinness werde ich trotzdem auf dem Achterdeck trinken, um mich gebührend vom Shannon zu verabschieden. Und für ganz zum Schluss haben wir für jeden noch "einen wönzigen Schlock" Jameson.
      Um sechs gehen wir in die Stadt zum Old Oarsman. Hier ist alles reserviert und was nicht reserviert ist, ist besetzt. Gleich nebenan in Cryans Bar gibt es auf jedenfall Platz und ein Guinness, dann müssen wir etwas essen. Der Paddy am Tresen empfiehlt Cryans Restaurant gleich um die Ecke und da bekommen wir tatsächlich noch einen winzigen Tisch in der hintersten Ecke. Wir essen gut und gar nicht so teuer, Fish of the day und Deep fried prawns, dann gehen wir zurück ins Pub.
      Hier ist für den späteren Abend live Music angekündigt, am Nachbartisch wartet ein Pärchen auch schon ganz gespannt, wir kommen zwanglos ins Gespräch,die Msikanten treffen ein, wir wechseln ein paar Worte mit einer älteren Dame vom Typ Miss Marple, die uns auf gut Deutsch erklärt, sie sei zu einem Drittel Schottin, zu einem Drittel Irin und zu einem Drittel Deutsch, Demian gibt mir gratis Nachhilfe in Englisch, während ich am Tresen auf unser Bier warte, ich hab ihn nach der korrekten Erwiderung auf "how are you" gefrgt und er empfiehlt "nos a boada".
      Die Musik beginnt unaufdringlich aber komplex. Um einen kleinen Tisch in der Ecke haben sich zwei Banjos, zwei Gitarren, zwei Fiedeln und eine irische Trommel versammelt, man spielt ein bisschen Hillbilly, ein paar Reels und ein wenig gesungen wird auch. Alles ist unplugged und sehr mitreißend. Schade, dass der Gesang nicht ein wenig lauter ist. Gegen elf reißen wir uns los, morgen wollen wir um halb sieben frühstücken.
      Auf dem Achterdeck teilen wir uns den letzten Schluck Whiskey mit dem Shannon, der uns die letzten zwei Wochen recht freundlich und wohlwollend ertragen hat und beziehen ein letztes Mal unsere Kojen.
16.09. – Sonntag
23 ° C, locker bewölkt, leichter Wind aus Südost, in Böen 4 km/h
Samstag 15.09.:
      Um sechs mache ich die Heizung und den Boiler an, um halb sieben stehe ich auf. Die Morgentoilette ist schnell erledigt, ich will ja noch Eier mit Speck machen. Bernie steht auch schon in der Tür, hat aber keine Lust auf Gemüsesuppe.
      Das Frühstück hält uns nicht weiter auf, der letzte Abwasch an Bord ist schnell gemacht und kurz nach acht sitzen wir auf dem Achterdeck und haben den Shannon Blues. Sogar das Wetter spielt mit: ein wenig scheint die Sonne, ein wenig nieselt es. Um neun gehen wir endgültig von Bord, winken unserem Mädel mit den Augen und warten am Parkplatz auf den Bus.
      Der bringt uns in knapp zweieinhalb Stunden nach Dublin und der Rest ist Routine. Eine schöne Überraschung erwartet uns im Gate Hotel: Unser Doppelzimmer erweist sich als Tanzsaal und wir können uns von vier Betten die zwei schönsten aussuchen.
      Im Murray’s gibt's für jeden erst einmal ein Guinness, die Bedienung erkennt uns wieder und wir fühlen uns gleich wie zu Hause. Zum Essen (irish Beef stew mit mashed potatoes für B., Fish and Chips für mich und dieses mal ist es ein anständiges Stück gebackener Kabeljau) genehmigen wir uns noch drei Pint, dann ziehen wir uns aufs Zimmer zurück.
      Ich mache noch schnell den Online Check in bei Eurowings und schicke die mobilen Bordkarten an unsere Handys, dann beschäftigen wir uns mit unseren diversen Unterhaltungsmedien. Die Nacht ist laut, in Dublin, aber wir haben viel Zeit und finden genügend Schlaf in den großen Betten.
Sonntag 16.09.:
      In Dublins Straßen tobt das Leben: Um vier Uhr früh Polizeieinsatz in der Parnell Street. Wir bekommen das aber nur im Halbschlaf mit. Um zwanzig nach sieben mach ich das Bad frei, Bernie genießt die geräumige Dusche, ich vergewissere mich, dass unsere Boarding-Pässe auf den Handies parat sind, zehn vor acht sitzen wir am selben Frühstückstisch wie vor zwei Wochen und beide bestellen wir kein full irish breakfast. B. reicht das einfache irische Frühstück, ohne black and white Pudding, ich begnüge mich mit ham and scrambled eggs.
      Um zwanzig vor neun sind wir an der Bushaltestelle, zehn Minuten später kommt der Bus. Hatte ich gedacht wir wären die einzigen Frühaufsteher, so ist das weit gefehlt, der Bus ist voll genug, dass wir aufs Oberdeck müssen, was mit unseren zwei Beutelchen aber kein Problem ist.
      Das große Gepäck ist bald zur Hand, der Schalter zur Gepäckaufgabe noch nicht offen, es ist zwanzig vor zehn, die Schlange auch noch nicht allzu lang. Unsere mobilen Bordkarten brauchen wir dann doch nicht, aber das Schalterfräulein will dreißig Euro für Übergepäck. Ich verweise auf meine Buchung, sie hat ein Einsehen, wir bekommen schöne ausgedruckte Bordkarten mit Angabe des Gates (das stand dieses mal aber auch auf dem virtuellen Dokument) und begeben uns zur Sicherheitskontrolle.
      Offensichtlich bin ich zu dumm einen QR Code lesbar auf den Scanner zu legen, glücklicherweise geht’s, bevor den Mob die Lust ankommt, mich zu lynchen. Ein auch schon älterer Herr macht’s mir vor, bei seiner Frau geht’s dann aber auch nicht. Shit happens!
      Beim Security Check bin ich ganz zuversichtlich alles richtig gemacht zu haben, verstohlen zeige ich meine Hosenträger, die Dame hinterm Schalter nickt, also Pullunder aus, Hosenträger ab. Mein Eifer wird belohnt, ich werde nicht abgetastet, kann die Hände also wieder an die Hose nehmen, bevor die in den Kniekehlen hängt und ich als Sansculotte wegen revolutionärer Umtriebe in de Knast komme.
      Bis hierher alles gut, aber wo ist mein Handgepäck? Natürlich in der Reihe der Gepäckstücke bei denen es was zu mosern gibt. Ich strecke den Bauch raus damit die Hose hält und versuche im übrigen ganz entspannt auszusehen. Endlich wird meine Tasche vor mir auf den Tisch gestellt. Was will das Weib von mir? Ob sie die Tasche öffnen darf? Welche Alternative hab ich denn? Die Ursache der Beanstandung ist gleich gefunden, Zahnpasta Mundwasser und Handcreme sind nicht nur in einem wieder verschließbaren Plastikbeutel, sie sind außerdem zusammen mit meinem feuchten Waschlappen in einem undurchsichtigen Beutel.
      Das Problem ist schnell behoben, meine Tasche muss noch einmal geröntgt werden und ich stehe da und warte, warte …, warte bis ich die Tasche in der Reihe des unbeanstandeten Gepäcks sehe und wenn ich sie nicht gesehen hätte, ich stände da noch heute.
      Danach ist es nur folgerichtig, dass unser Gate so weit weg ist, wie nur möglich. B. nimmt meine Tasche Huckepack auf seinen Trolley, was für mich eine Erleichterung ist. Seine Hüfte kann ich ihm leider nicht abnehmen. Auch folgerichtig ist, dass der Flug zwanzig Minuten Verspätung hat, die sich bis zum Abheben auf eine knappe Stunde ausdehnen.
      Gegen drei landen wir wohlbehalten in Köln, die automatische Gesichtskontrolle erkennt uns und lässt uns passieren und auch das Gepäck lässt gar nicht so lange warten. T. erwartet uns schon in der Halle, so dauert es nicht mehr lange und ich bin zu Hause. So geht ein schöner Urlaub zu Ende. Danke B. und gute Heimfahrt.
      E. erzählt mir vom Familientreffen und U.'s neuem Auto, ich erzähle, was in den Whatts App Lageberichten nicht stand, dann setze ich mich mit einem Kulmbacher Schwarzbier auf den sonnenwarmen Balkon und beende mein irisches Tagebuch von 2018.
      Solls noch ein Fazit geben? Dann bitte: Die Kameradschaft war hervorragend, stressfreier können zwei Mann in einem Boot nicht miteinander umgehen! Aber es war auch für uns Beide eine große Anspannung. Mit einer Länge über alles von knapp 11 Metern und einer Breite von mehr als 3 Metern, war das Boot für zwei Leute nur deshalb zu handhaben, weil B. souverän Maschine und Achterleine bedient hat und wir uns Beide zu jeder Zeit der gegenseitigen Verantwortung für uns und für das Boot bewusst waren. Mehr als nur einen Abend im Pub hätten wir gerne etwas länger ausgedehnt, wir haben es uns beide verkniffen. Schön war es dennoch, vielleicht gerade deswegen. Trotzdem würde ich es so nicht noch einmal machen, die Knochen sind einfach zu alt.