2011 Dicke Fische am Angersee
29. Mai bis 13. Juni
Sonntag, den 29. Mai
      E. hat Frühdienst und ich bin sowieso schon wach. Kann ich auch aufstehen, die Kaffeemaschine reanimieren und die Webseiten für das Online Tagebuch vorbereiten. Das Auto ist schon gepackt, es fehlen nur noch ein paar Kleinigkeiten wie Technik und Waschzeug. Das hätte ich dann doch fast vergessen.
![]() |
![]() |
      Leergut wegbringen, tanken, um halb Zehn bin ich auf der Autobahn, ausgeschlafen, gut gelaunt und bei freundlichen, frühsommerlichen Temperaturen. Der Verkehr ist mäßig und um 13:30 bin ich am See. J. ist schon seit 10 Minuten da, wenn ich nicht eine Ausfahrt zu spät abgefahen wäre, wären wir gemeinsam angekommen.
![]() |
![]() |
      B. muss noch arbeiten, wir erwarten ihn gegen Drei. Bis dahin bleibt uns noch reichlich Zeit für ein oder zwei Bier.
      Mit dem Hänger bringt B. die erste Ladung für das Campzentrum. Er wird noch zweimal fahren müssen, bis alles am Platz ist. Inzwischen habe ich meinen Kram aus dem Auto geräumt und stehe etwas ratlos vor den vier Zeltsäcken. Am Ende soll daraus ein Zelt werden. J. packt mit an und dann dauert es wirklich kaum mehr als eine halbe Stunde, bis Zelt und Anbau stehen. Der Rest ist Fleißarbeit.
![]() |
![]() |
      Mit J's Zelt kenne ich mich aus, das ist schnell aufgebaut, nur B. gibt entnervt auf, wie es aussieht hat er die Stangen falsch sortiert. Außerdem haben wir Hunger und sind völlig unterhopft. Dr. B. verschreibt zünftiges Nachtmahl in Stublang, allerdings zahlt die Kasse diese Therapie nicht, heute sind wir noch Selbstversorger.
![]() |
![]() |
      Das gilt schon nicht mehr für die Fortsetzung der Hopfenkur nach dem Abendessen. Wieder am See wird das Fässla angestochen, wir fläzen uns in die Campingstühle und lassen den ersten Angeltag ausklingen.
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
      So warm es tagsüber auch ist, schon bald nach Sonnenuntergang wird es frisch. Das letzte Bier genehmigen wir uns in meinem neuen Zelt und ich mache die schöne Erfahrung, dass der Platz zwischen den Schlafzelten für zwei Liegestühle und einen Tisch reicht. Schön, so ein großes Zelt!
Montag, den 30. Mai
      Einkaufen noch vor dem Frühstück ist hart, aber unumgänglich. Die Bad Staffelsteiner sind Frühaufsteher und es ist schon reichlich Verkehr vor den Supermärkten unseres Vertrauens. Viel brauchen wir nicht, noch sind wir nur zu zweit und Kühlschränke gibt es erst ab morgen. Aber wir können den Kühlraum vom Clubhaus benutzen. Ist auch nötig, denn es wird heiß.
![]() |
![]() |
      Das Frühstück genießen wir noch in aller Ruhe, dann wird es ein wenig anstrengend. Zwei Zelte und den Pavillion müssen wir aufbauen. Mit dem Pavillion fangen wir an, der ist willkommener Schattenspender. Am frühen Nachmittag bringt B. die Einrichtung für das Mannschaftszelt und bald ist alles so weit vorbereitet, dass wir uns um unseren Angelkram kümmern können. Anderthalb Tage sind wir schon am Angelgewässer und haben noch keinen einzigen Wurm gebadet!
![]() |
![]() |
      Wir sind bequem und richten unsere Angelstellen nahe bei den Zelten ein. Mais, Made, Wurm, die bewährte Kombination bringt bald Erfolg. Aber dicke Fische sind das noch nicht!
![]() |
![]() |
      Wir ziehen uns früh zurück, auch diese Nacht wird wieder kalt. Bei strahlendem Sonnenschein über 30° und bei zunehmendem Sichelmond gerade noch 7°. Gehts noch extremer?
Dienstag, den 31. Mai
      Wir haben nichts anderes zu tun, als zu angeln. Gut, ein bisschen einkaufen noch und ein bisschen Bier trinken. Zum Abend wird die Eignung des Porch als Küchenzelt getestet. Es funktioniert so gut, wie erwartet.
![]() |
![]() |
      Nennenswerte Fische fangen wir keine, aber kurz nach Mitternacht habe ich einen gewaltigen Abzug an meiner Grundrute. Zehn Minuten Drill und dann? Wir sind ratlos, der Wurm ist unversehrt. Das Phantom vom Angersee hat zugeschlagen!
      Zu unserer freudigen Überraschung hat sich an J's Angel derweil ein Aal gefangen und kein kleiner, das wird ein Brat-Aal-Frühstück.
Mittwoch, den 1. Juni
      Es regnet den ganzen Tag, mehr oder weniger. Da die Fenster im Porch nicht geschlossen waren, beginnt der Tag mit Zeltputz. Sturm und Regen haben ein Bein vom Pavillion geknickt und ich habe meine Streichhölzer vergessen.
![]() |
![]() |
      Zum Ausgleich gibt es Aal zum Frühstück und Broccoli mit holländischer Sauce zum Abendessen. J. fängt Fisch, ich nicht. Wozu auch, ist schließlich Urlaub. Als der Tag geht, kommt Jack Daniels, die Flasche. Hat auch nichts gefangen, aber bringt seinen Kater mit.
![]() |
![]() |
      Die Beleuchtung der Wege zwischen den Zelten bewährt sich, wir stolpern nur noch ganz selten. Nach Einbruch der Dunkelheit lässt der Regen nach, morgen soll es wieder schön warm werden.
Donnerstag, den 2. Juni, Christi Himmelfahrt
      Langsam wird es belebt, im Camp. B. hat seinen ersten Urlaubstag und gegen Mittag kommt S., mein neuer Schwager. Er wird den zweiten von zwei Aalen fangen, die wir bei dieser Angelei sehen werden.
![]() |
![]() |
      Die Sonne scheint wieder und dem Boden ist nicht anzusehen, dass es einen Tag und eine Nacht geregnet hat. Der See meint es gut mit uns, heute fängt jeder Fisch. B. hat den größten, Petri Heil!
Freitag, den 3. Juni
      So, wir sind komplett. Die Küche zieht um ins Mannschaftszelt und den Pavillion bauen wir davor auf. Damit ist Platz für M., W. und Conny der Cocker richten sich neben dem Mannschaftszelt ein.
![]() |
![]() |
      Neben Ausladen und Zelt aufbauen bleibt auch noch Zeit für den Angelspezi, dicke Fisch brauchen dicke Köder!
      Und weil für die nächsten Tage einiges an Westwind angesagt ist, ersetze ich mein offenes Angelzelt gleich noch durch ein verschließbares. Mit dem Erstaufbau unterhalte ich die Clubhausgäste, bis sich einer erbarmt und mir zeigt, wie es richtig geht.
![]() |
![]() |
      Den Spott habe ich verdient und gebe dafür ein Bier aus. Aber wenn jetzt der Wind von vorne kommt, kann ich das Zelt verschließen und sehe ich die Bissanzeiger dann auch nicht mehr, kann ich sie doch hören.
      M. richtet den diesjährigen Pokal aus und erklärt uns noch einmal, dass der mit dem dicksten Fisch gewinnt! Wir erklären ihm, dass das Ding deshalb Dickfischpokal heißen muss, was ihn nur unvollkommen überzeugt!
![]() |
![]() |
      Zum Abendessen gibt es Karpfen, von B. in bewährter Manier filiert und gebraten. Danach wird geangelt, Günthers Bernstein aus vollen Krügen genossen und ein klein wenig von dem Birnenschnaps gekostet, mit dem künftige Edelfischfänge zu begießen sind.
      Kurz nach Mitternacht sind B. und ich die letzten, die noch an der Angelstelle ausharren und um halb eins wird meine Geduld belohnt. Der Bissanzeiger der Grundrute meldet sich mit einem anhaltenden Pfeifton. Dieses Mal drille ich kein Phantom. Ich sehe das Maul von dem Karpfen schon, greife nach dem Käscher, bugsiere den schweren Fisch ins Netz, ein letzter Schlag mit dem Schwanz und ... das wars! Käscher leer, Fisch weg. Aber ein schöner Drill und ich gehe einigermaßen zufrieden ins Bett. Trotzdem, dass wäre ein Fisch gewesen!
Samstag, den 4. Juni
      Die Fische werden immer kleiner, dafür lernen wir den Deckelhans und seine Speedy kennen. W. und M. fahren einkaufen. Fleisch von der Familie Strauss in Eichelsee und Spätzle vom Edeka in Bad Staffelstein. M. macht panierten Fleischkäse und Salat. Alles sehr lecker, leider verträgt B. den Schmand nicht.
![]() |
![]() |
      Mehr passiert heute nicht und wozu auch, es ist schließlich Urlaub!
Sonntag, den 5. Juni
      Das Wetter ist schön, der See freundlich und Conny der Cocker sorgt dafür, dass wir uns nicht langweilen. S. fährt heute wieder heim und bekommt zum Frühstück seinen selbst gefangenen Aal und seine selbst gefangene Plötze gebraten. Zumindest um den Aal beneiden wir ihn und würden ihn noch mehr beneiden, wüßten wir heute schon, dass wir keinen weiteren mehr fangen werden.
![]() |
![]() |
      M. zeigt, was er drauf hat und fängt einen Giebel. Schön, schön, aber mehr gibt der Tag nicht her. Aus langer Weile und weil der Mensch essen muss, macht B. einen Kartoffelsalat und wir grillen ein wenig. Ein Tag wie jeder andere? - Nicht ganz!
      Die fernen Glockenschläge zur Mitternacht sind noch nicht ganz verklungen, da liefert uns M. einen dramatischen Drill. W. hält den Unterfangkäscher tief in das Kraut am Ufer und B. schimpft laut, dass M. doch nur seine, also B.'s, Angel drille und der Fisch schon längst fort sei.
      M. ficht das nicht an, er kurbelt, justiert die Bremse, kurbelt wieder. W. glaubt zwei Fische zu sehen, das schwarze Wasser schäumt, Angeldrama vom Feinsten!
![]() |
![]() |
      Als die Beute endlich sicher im Nezt gelandet ist wird klar, das ist der Dickfisch und M. ist der Dickfischkönig, bis auf Weiteres. Petri Heil, Euer Dickfischgnaden!
Montag, den 6. Juni
      Das war ein typischer Angeltag, den ganzen Tag die Würmer gebadet und auf den See gestarrt.
![]() |
![]() |
      Und weil es sonst nichts zu berichten gibt, will ich die Gelegenheit nutzen, um mich bei allen denen zu bedanken, die zum Gelingen unseres Turns beigetragen haben: bei den Wirtsleuten des Clubhauses, den Vorständen des Angelvereins und B.'s Gefährtin, die uns mit dem leckeren Kuchen verwöhnt hat. Und natürlich bei B. selber, der auch heuer wieder alles dafür getan hat, dass es uns am Angelgewässer richtig gut geht.
Dienstag, den 7. Juni
      Für das Schnupperangeln am Samstag wird alles fein vorbereitet. Dem Geheimtip eines Vorstands folgend, kaufen wir Heilbutt-Pallets und füttern bei den gegenüberliegenden Seerosen an. J. kann seine Köder auch an der angepeilten Stelle platzieren, fängt da aber trotzdem nichts.
![]() |
![]() |
      Ich gebe nach einigen Versuchen auf und füttere da an, wo ich ohne Probleme auch den Köder platzieren kann.
Mittwoch, den 8. Juni
      Endlich darf ich meinen Karpfen fotografieren ...
![]() |
![]() |
      ... das Seerosenfeld hat ihm dann doch nichts genutzt.
Donnerstag, den 9. Juni
      Heute feiern wir meinen Geburtstag mit einem zünftigen Haxenessen im Clubhaus.
![]() |
![]() |
      Die freundliche Clubhaus-Wirtin hat sich mächtig ins Zeug gelegt und serviert "Angler-Portionen", d.h. von allem gibt's für alle auch noch einen Nachschlag.
Freitag, den 10. Juni
      Kurz vor Wettbewerbsende präsentiert uns B. noch einen stattlichen Karpfen. Dick, aber nicht dick genug. Mit einer Art Start- Ziel Sieg küren wir M. zu unserem Dickfischkönig.
![]() |
![]() |
      Beim Nachtangeln ist Jerzy wieder erfolgreich. Natürlich mit einem Karpfen, was sonst.
Und hier noch ein bisschen Statistik:
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
|
---|---|---|---|---|---|---|---|
![]() |
0 |
0 |
0 |
1 |
0 |
1 |
0 |
![]() |
0 |
1 |
3 |
2 |
1 |
1 |
0 |
![]() |
0 |
0 |
0 |
0 |
1 |
0 |
0 |
![]() |
0 |
0 |
0 |
0 |
1 |
0 |
0 |
![]() |
2 |
0 |
1 |
2 |
1 |
0 |
0 |
![]() |
13 |
1 |
5 |
12 |
4 |
1 |
7 |
Samstag, den 11. Juni
      Heute ist Jugendfischen, deshalb haben wir unsere Angelstellen für den Vormittag geräumt und schon ein wenig aufgeräumt, damit der Abbau in den nächsten Tagen schneller geht.
![]() |
![]() |
      Die Dickfischkönigin bringt uns heute D., den Dickfischprinzen, schläft aber nicht im Dickfischschloss, sondern lieber bei I.
Sonntag, den 12. Juni
      Dominik zeigt mir endlich, wie die Frösche aussehen, deren lautes Konzert uns seit fünfzehn Nächten begleitet. Und dann beginnen die ersten Abrissarbeiten. Bernie muss morgen arbeiten und Wolf will heute noch fahren. Deshalb bauen wir als erstes das Mannschaftszelt ab. Die Küche zieht wieder in mein Zelt um.
![]() |
![]() |
      Nachmittags kommen die Dickfischkönigin und B.'s Gefährtin mit Erdbeerkuchen. Den Kaffee lassen wir uns von der Clubhaus-Wirtin herrschaftlich auf der Terasse servieren. Wir selbst sind auf die Bewirtung von Gästen nicht mehr eingerichtet.
      Abends wird dann wieder geangelt und auch noch einiges gefangen.
Pfingstmontag, 13. Juni
      Das also ist der letzte Tag. Zum Frühstück gibt es Hecht und Plötze, dann ist vorerst Schluss mit Lustig. Zum Glück ist es nicht so heiß und regnet nur drei Tropfen. Alles kann also trocken verstaut werden.
      J. ist der erste, der seinen Kram gepackt hat. Er hilft uns noch, so weit es geht und trägt vor allem meinen Kram zum Auto. Danke dafür! M. ist auch bald fertig und weil I. die Kühlschränke zu B. ins Depot bringt, kann er von hier aus direkt nach Hause fahren.
![]() |
      Ich bin bis halbvier beschäftigt. B. kommt vorbei, um nach dem Rechten zu sehen, ist aber auch gleich wieder weg. Ein Weizen noch und ein zünftiges Petri Dank an die Wirtsleute vom Clubhaus, dann endlich rollt der Verso heimwärts.
      Unterwegs ist mehr Verkehr als ich am Pfingstmontag erwartet hätte. Auf der A 5 quäle ich mich fast eine halbe Stunde durch Stop and Go. Die Auffahrt zur A 44 ist gesperrt und ich muss noch einen Umweg fahren, um endlich auf die Sauerlandlinie zu gelangen. Trotztdem bin ich um acht zu Hause. Ziemlich tief geflogen!
      Freunde, vielen Dank für eine herrliche Zeit, bis zum nächsten Mal   Petri Heil und Dank!