2006 Hochwasser in Mainklein
25. Mai bis 2. Juni
      Dieses Jahr bekommen wir es knüppeldick. Wir angeln auf der Halbinsel, auf der wir 2000 diesen heißen Sommer hatten. Wirklich heiß ist es in diesem Jahr aber nicht, eher nass. Aufgebaut haben wir noch im Trockenen, dann kommt die Regenfront. Es gibt Hochwasserwarnung und wir beobachten gespannt den See. Wenn der so weiter steigt, dauert es noch Tage, bis unsere Zelte gefährdet sind. Wir, das sind Jerzy, Rainer, Wolfgang und ich. Die Fische beißen wie verrückt. Eine Schleie auf zwei Boilies, der Fisch muss erstickt sein, noch bevor er gelandet ist.
      Ich gehe Richtung Kieswerk, um die Lage zu prüfen. Große Pfützen, aber nichts kritisches. Bernie kommt mir entgegen. Ob wir schon abgebaut haben. Wieso? Bei Kulmbach ist ein Damm gebrochen.
      Jetzt geht alles ziemlich schnell. Das Wasser kommt von hinten über die Wiese. Wir haben gerade noch Zeit, das Schlafzeug zu retten und das Angelzeug in die Bäume zu hängen. In letzter Minute sichern wir den Anhänger, dann steht uns das Wasser bis zur Brust.
      Bei Bernie schlagen wir ein provisorisches Lager auf, schön eng ist ja auch schön. Nach zwei Tagen ist das Wasser abgelaufen. Jetzt schleppen wir alles zu Bernhard und säubern Geschirr und Klamotten. Angeln gehen wir trotzdem. Selbst ich fange Karpfen.
      Mein Zelt ist flöten und die leeren Bierfässer. Die Fässer finden wir wieder, das Zelt nicht. Meinen Bierkrug auch nicht. Sonst hält sich der Schaden in Grenzen. Die meiste Arbeit macht es, das große Zelt im Schwimmbad auf dem Dachboden auszubreiten.
      Ich habe noch Urlaub und fahre mit Rainer von der Angelstelle direkt nach Berlin zu Muttern, zur Erholung. Die brauchen wir jetzt auch.